Neuigkeiten vom
Kasimir + Lieselotte
demeter Hof
Oktober
30. Oktober 2025
Bei uns auf dem Hof wird es um diese Jahreszeit langsam ruhiger, denn die Ernte der Artemisia ist geschafft und auch viele andere Kulturen sind für dieses Jahr bereits eingebracht. Einiges davon muss jetzt noch verarbeitet werden, so wird gerade beispielsweise die Artemisia für den Tee gesiebt, um die holzigen Stiele von den Blättern zu trennen. Außerdem konnten wir Glycerin- und Alkohol-Tinkturen der Pflanze ansetzen sowie von Ringelblumen und Schafgarbe.
Auf den Feldern stehen jetzt noch unsere Wurzelkulturen wie beispielsweise Karde, die wir nun langsam abernten. So müssen wir immer seltener Beikraut hacken und damit sinkt das tägliche Arbeitspensum. Die Ringelblumen, mit denen wir zu Anfang der Saison Schwierigkeiten hatten, sodass wir noch einmal nachsäen mussten, werden teilweise erst jetzt erntereif. Andere Kulturen wie die Schafgarbe treiben zum Herbstanfang noch einmal aus, sodass wir sie zum wiederholten Male in diesem Jahr ernten können.
Seit Mitte September ist außerdem das Wetter wesentlich abgekühlt und wir hatten viel Regen, was sehr gut für uns war, denn so konnten wir auf einigen Feldern, auf denen keine Kulturen mehr stehen, bereits mit der Bodenbearbeitung beginnen. Teilweise haben wir dort sogar schon die Gründüngung für den Winter ausgebracht und hoffen, in den nächsten Wochen einen Großteil unserer Flächen auf diese Weise vorbereiten zu können. Vorerst warten wir noch auf das bestellte Saatgut für die Gründüngung und können derweil die Äcker schon mit der Scheibenegge bearbeiten, um dort die Vorkultur einzubringen. Anschließend müssen die Flächen dann noch mit dem Grubber bearbeitet werden, damit die Erde gut aufgelockert ist. Anschließend kann dann ausgesät werden und damit ist der Boden bis nächsten Frühling versorgt.
Wie jedes Jahr ist dieser Tage außerdem die Demeter-Kontrolle auf dem Hof dran. Inzwischen sind wir seit fast fünf Jahren Mitglied im Demeter-Verband, der die verschiedenen biodynamisch wirtschaftenden Höfe zusammenfasst und uns das attraktive Demeter-Label bietet.
Wie jedes Jahr ist dieser Tage außerdem die Demeter-Kontrolle auf dem Hof dran. Inzwischen sind wir seit fast fünf Jahren Mitglied im Demeter-Verband, der die verschiedenen biodynamisch wirtschaftenden Höfe zusammenfasst und uns das attraktive Demeter-Label bietet.
Da wir selbst schon lange gern Demeter-Produkte kauften und es als das hochwertigste unter den Bio-Siegeln ansehen, stellte sich als wir mit dem Hof anfingen für uns schnell die Frage, ob wir nicht selbst Teil des Verbandes werden und auch unsere Produkte nach biodynamischen Prinzipien produzieren wollten. Besonders inspirierte uns dabei, dass wir bei Demeter-Höfen immer wieder wahrnehmen konnten, dass dort Menschen tätig sind, die sich mit ihrem Hof und den Produkten, die sie herstellen, in ganz besonderer Weise verbunden fühlen.
Bevor man dem Verband beitreten und das Demeter-Zertifikat erhalten kann, wird man zur Teilnahme an einem Einführungsseminar eingeladen. Dort beeindruckte uns die Begegnung mit Menschen von anderen Betrieben, die auch auf biodynamische Landwirtschaft umstellen wollten. Der Kontakt zu diesen Menschen war für unsere eigene Arbeit inspirierend und wir erlebten dort eine schöne Gemeinschaft, die auch jetzt noch im Kontakt zu anderen Demeter-Höfen weiterlebt. Es besteht ein echter Zusammenhalt und wir treffen uns regelmäßig mit vier oder fünf Höfen, um gemeinsam die biodynamischen Präparate vorzubereiten.
Auf unserem Hof wenden wir vor allem das Hornmist- und das Kieselpräparat an. Diese werden gemeinsam mit den Präparaten der anderen Höfe zubereitet und eingegraben und im nächsten Jahr wieder aus der Erde geholt. Dann werden sie zwischen allen Teilnehmern verteilt. Das Vorbereiten und ‘ernten’ der Präparate ist damit immer ein freudiges Ereignis und bietet auch Raum zum anderweitigen Austausch mit anderen Demeter-Betrieben.
Das Zubereiten und Ausbringen unserer Präparate gehört für uns jetzt schon zur festen Jahresstruktur hier auf dem Hof und erlaubt es uns, die Verbindung zu den Pflanzen und der Materie auf dem Hof im Allgemeinen zu stärken. Nach Demeter-Richtlinien zu wirtschaften heißt außerdem, ganz besonders auf Tierwohl, Bodengesundheit und Biodiversität zu achten, Werte, die uns als Team und auch als Familie verbinden. So stärkt die biodynamische Arbeit immer wieder auch unseren Zusammenhalt und die Motivation.
Zur alljährlichen Kontrolle kommt jetzt im Herbst jemand, der sich unsere Lagerbestände ansieht, nachprüft, was produziert wurde und alle Verkaufsrechnungen sowie die Herkunft aller Rohstoffe, die wir für die Arbeit auf dem Hof beziehen, kontrolliert. Diese Rohstoffe müssen nachweislich alle von Bio- oder Demeter-Betrieben bezogen werden. Neben der Buchführung und den Beständen will der Prüfer natürlich aber vor allem auch den Hof sehen und schaut sich mit uns gemeinsam die Felder oder den Kompost- und Misthaufen an. Auch in unsere Präparatekiste schauen wir mit ihm und er sieht sich genau an, welche biodynamischen Präparate wir haben und wie ihre Qualität ist. Um nachvollziehen zu können, wie wir sie über das vergangene Jahr angewendet haben, zeigen wir ihm außerdem unseren Präparateplan.
Neu ist bei der Demeter-Kontrolle in diesem Jahr ein zusätzlicher Fokus auf Biodiversität, die bei uns am Hof aber kein Problem darstellt, weil wir so eine große Vielfalt an Lebewesen unterschiedlichster Art und Lebensräumen hier haben. Trotz aller Begeisterung für die Sache ist so eine Kontrolle natürlich mit viel Arbeit für uns verbunden, neben der Überprüfung der Arbeitsweise kann man dabei aber auch immer wieder gute Tipps oder Inspirationen für Dinge bekommen, die wir vielleicht auch ganz anders sehen oder machen könnten. Insgesamt ist uns das Privileg, Teil des Demeter-Verbands zu sein und mit seinem Siegel arbeiten zu können, den Aufwand auf alle Fälle wert.